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Schluckstörungen bei Krebs
Schluckstörungen sind ein häufiges Begleitsymptom bei Krebsarten des Mund- und Rachenraums und treten oft als Folge der Strahlen- oder Chemotherapie auf.
Schluckstörungen

Schluckstörungen bei Krebs

Schluckstörungen können als Symptom verschiedener Krebsarten, insbesondere Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs, oder auch als Begleiterscheinung einer Krebstherapie, vor allem einer Strahlen- und/oder Chemotherapie, auftreten.

Schluckstörungen bei Mundhöhlenkrebs

Unter die Bezeichnung Mundhöhlenkrebs fallen Karzinome, die sich im gesamten Mundraum bilden können. Dazu gehören Tumoren der Lippen, der Wangeninnenseiten, des Gaumens, der Speicheldrüsen, des Zahnfleisches oder der Zunge. Häufig sind die Schleimhäute von einem Tumor befallen, sodass sich der Krebs nicht auf eine Stelle begrenzt. Mundhöhlenkrebs verursacht fasst immer Schluckstörungen als Symptom. Durch Taubheitsgefühle und Verdickungen an den betroffenen Stellen wird bereits der Kauprozess erschwert. Ein Tumor kann bei Mundhöhlenkrebs auch als Barriere beim Schluckprozess auftreten.

Rachenkrebs

Als Rachenkrebs, medizinisch Pharynxkarzinom, bezeichnet man Tumoren, die sich im Bereich des weichen Gaumens hinter der Nasenhöhle bis zum oberen Teil der Speise- und Luftröhre bilden können. Rachenkrebs wird häufig erst sehr spät erkannt, weil sich das Karzinom anfänglich lediglich durch geschwollene Lymphknoten bemerkbar macht und ansonsten keine Beschwerden verursacht. Im späteren Verlauf und mit zunehmendem Tumorwachstum tritt das Karzinom als Barriere im Hals auf, was Hals- und Ohrenschmerzen sowie Schluckstörungen verursachen kann.

Schluckstörungen bei Kehlkopfkrebs

Karzinome des Kehlkopfes werden nach ihrer Lage in glottische, supraglottische und subglottische Tumoren unterteilt. Insbesondere der supraglottische Kehlkopfkrebs, der sich oberhalb der Stimmlippen bildet, verursacht als Begleitsymptom häufig ein Fremdkörpergefühl im Hals und daraus resultierende Schluckstörungen.

Speiseröhrenkrebs

Schluckstörungen gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen bei Speiseröhrenkrebs, medizinisch Ösophaguskarzinom. Allerdings ist die Speiseröhre sehr dehnbar. Bildet sich ein Tumor, bleibt die wachsende Barriere im frühen Stadium meist unbemerkt. Erst wenn das Karzinom auf eine gewisse Größe herangewachsen ist, hindert sie den Transport des zugeführten Nahrungsbreis und das Schlucken wird unangenehm und schmerzhaft.

Schluckstörungen durch die Krebstherapie

Bei den meisten Krebsarten der Mundhöhle, des Rachenraums und der Speiseröhre entstehen die Schluckbeschwerden dadurch, dass ein Tumor als Hindernis den Schluckvorgang erschwert oder behindert. Schluckstörungen können aber auch als Folge einer Krebstherapie auftreten, insbesondere, wenn der Betroffene mit einer Chemo- oder Strahlentherapie behandelt wird.

Diese Therapieformen können schmerzhafte Schleimhautschäden verursachen, die einerseits die Speichelproduktion eindämmen und zusätzlich Entzündungen und massive Defekte sowie eine Ablösung der Schleimhaut bewirken können. Bei solchen Schädigungen im Mund- und Rachenraum sprechen Mediziner von einer oralen Mukositis, die nicht nur Schmerzen und daraus resultierende Schluckstörungen hervorruft, sondern sich auch auf die Schleimhäute des Magens und des Dünndarms ausbreiten kann.

Unbehandelt können Schluckstörungen als Folge einer Krebstherapie die Lebensqualität des Patienten zusätzlich zur eigentlichen Primärerkrankung beträchtlich einschränken. Häufig kommt es zur Gewichtsabnahme, in schweren Fällen kann die Nahrungsaufnahme nur noch in flüssiger Form oder mittels Sonde erfolgen.

Sabrina Mandel